Pünktlich zu seinem 125. Geburtstag und an seinem Geburtsort – Hanns Eisler wurde am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren – bot die Hanns Eisler-Gesellschaft mit den Eisler-Tagen ein reichhaltiges Jubiläumsprogramm.
Musikalische Leckerbissen waren unter anderem die zwei Konzertabende im jeweils gut gefüllten Mendelssohn-Saal: Am 6. Juli der Klavierabend mit Werken Eislers und seiner Schüler und Lehrer (am Klavier: Steffen Schleiermacher). Und einen Tag später, nach einem Vortrag zu Eislers Liedschaffen, der fabelhafte Liederabend, den Tenor Patrick Grahl zusammen mit seiner Begleiterin am Klavier, Klara Hornig, auf das Niveau sachlich kluger ebenso wie feinfühlig-empathisch moderierter Darstellungskunst zu heben wusste. Neben Eisler-Liedern waren, was für eine Seltenheit!, noch kaum gehörte Schätze des Kunstlieds aus der Zeit der DDR zu hören – Kompositionen von Johannes Weyrauch, Wilhelm Weismann und Rudolf Wagner-Régeny.
Um die immer wieder wie aus den Nebenräumen dieser Zeit frisch auftauchende Musik Hanns Eislers herum gruppierten sich zwischen 6. und 11. Juli vielfältige Programme. Eine Ausstellung zum Komponisten Hanns Eisler wurde eröffnet, die Eisler-Gesamtausgabe als Projekt vorgestellt und wissenschaftlich wie ästhetisch Neues zu Eislers unvertontem „Faustus“-Fragment vorgestellt.
Zum Glück gehören die drei lebhaften Leipziger Eisler-Gedenktage 2023 nicht einfach nur der Vergangenheit an. Die am 6. Juli eröffnete Ausstellung „Anmut sparet nicht noch Mühe“ zum Komponisten Hanns Eisler ist bis zum 15.10. im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu erkunden. Thematische Sonderführungen gibt es für die thematisch besonders Interessierten, siehe Termine.